2. Preis für ksg im eingeladenenen Realisierungswettbewerb für die Entwicklung eines Wohn- und Geschäftsgebäudes im Stadtteilzentrum Büchenbach-Nord in Erlangen.

Das Stadtmotto Erlangens “Offen aus Tradition” könnte auch über dem Wettbewerbsbeitrag von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner Köln/Leipzig (ksg) für die Entwicklung eines Wohn- und Geschäftsgebäudes stehen. Denn als Baustein für das Stadtteilzentrum Büchenbach-Nord formulieren hier zwei unterschiedliche Baukörper einen traditionellen Stadtplatz. Der Ansatz, die Wohngegend mit einem städtebaulich gefassten einladenden Nukleus zu bereichern, wurde von der Jury mit dem 2. Preis ausgezeichnet.

Die Ausloberin, BAUWERKE Bauträger GmbH aus Erlangen, erwartete für die Bauaufgabe eine städtebauliche Neuordnung des Stadtteilzentrums durch die Entwicklung einer gemischt genutzten Struktur, die Wohnen und Gewerbe vereint. Besonderes Augenmerk lag auf der Gestaltung der Wegbeziehungen und Freiflächen, um die Durchlässigkeit für Fußgänger zu erhalten.

Der Entwurf von ksg sieht mehr vor als nur Durchlässigkeit: Die neuen Stadtbausteine bilden in Form eines Blocks und eines Punkthauses einen von Arkaden gesäumten Platz aus, der im Erdgeschoss die gewerbliche Nutzung bietet und dank Cafés und Restaurants auch abends belebt sein wird.

Das Sockelgeschoss aus weiß eingefärbtem Sichtbeton bildet mit den Gewerbeeinheiten das urbane Fundament der Entwicklung. Darüber heben sich die aufgehenden Wohngeschosse mit einer Holzfassade in einem silber-grauen Farbton ab. Urban wirkt auch das Gesicht des Baus, für das auf auskragende Balkone verzichtet wurde, und dessen Rhythmus bodentiefe doppelflügelige Fenstern bestimmen.

Die Integration in den Bestand ist durch Blickachsen und eine Höhenstaffelung gegeben. Visueller Orientierungspunkt ist der Glockenturm der evangelischen Kirche im Osten, der Solitär nimmt Bezug auf die punktuellen Erhöhungen der Bebauung im Norden auf. So wird auch die umgebende Bebauung Teil des neuen Quartiersplatz.

„Insgesamt wollen Architektursprache und Typologien einerseits die Umgebung durch Bezüge einbinden und andererseits auch einen unverwechselbaren Akzent schaffen, der selbstverständlich ein neues Zentrum schafft“, fasst Johannes Kister als Entwurfsverfasser den Beitrag von ksg architekten und stadtplaner zusammen.

Das Konzept von ksg – eines von sieben eingeladenen Architekturbüros – wurde von der Jury mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Besonders gelobt wurde die „selbstbewussten Setzung zweier unterschiedlicher Bauformen und eines vorgelagerten Platzes“. Das Punkthaus überzeugt, da es „eine ausgewogene Höhenstaffelung und Geschossigkeit, gute Grundrisse und Belichtung, zudem schöne Details wie den textilen Sonnenschutz zeigt.“