Entscheidend für die Energiewende: Mit CARL ist in Aachen ein im weltweiten Maßstab einmaliges Forschungszentrum feierlich eröffnet worden. Ziel sind gemeinschaftliche Forschungsergebnisse zu Fragen der Alterung, Lebensdauer und Zuverlässigkeit von Batterien. Im Auftrag des Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) hat das Kölner Büro von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH (ksg) das Gebäude als neues Entrée für den Wissenschaftscampus Melaten geplant.

Städtebaulich baut der Entwurf von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH auf den restriktiven Vorgaben des Bebauungsplans auf. Das Forschungsgebäude folgt dynamisch dem Boulevard, einem Rundweg um den Campus. Die Herausforderung, die Funktion eines Laborgebäudes mit der städtebaulich vorgegebenen, gekrümmten Dreiecksform zu verbinden, ist zugleich Inspiration als auch formale Kennzeichnung des Projekts „CARL“. Um die schwungvolle Baulinie umzusetzen, wurde ein eigens hergestellter, ockerfarbener Ziegel gewählt, der darüber hinaus den nachhaltigen Aspekt der Forschung versinnbildlicht. Die Ziegelfassade ist, lt. Prof. Johannes Kister, in Farbe und Detaillierung eine Reminiszenz an den Pioniergeist in der Elektrifizierung, der an diesem Ort architektonisch fortgeschrieben werden soll.

Besondere Forschung braucht besondere Gebäude

So fasst es Gabriele Willems, Geschäftsführerin BLB NRW, in ihren Grußworten zur Eröffnung zusammen. CARL gilt als sogenanntes „91b-Gebäude“, das steht lt. Grundgesetz Art. 91b für ein Forschungsthema von überregionaler Bedeutung und wird von Bund und Land finanziert.

Die städtebaulich markante Position wird durch die spitze Nord-Ost-Ecke mit überhöhter Attika betont. Auf einer Nutzfläche von 5.000 Quadratmetern sind drei separate Gebäudeteile entstanden, in denen ca. 160 Mitarbeitende in interdisziplinären Forschungsteams an der Umsetzung der Energie- und Verkehrswende arbeiten werden.

CARL ist wegweisend für die Energiewende

An der RWTH Aachen wurden bis heute neun Forschungsneubauten im Sinne des Art. 91b GG realisiert. Zwei der Größten (NGP2 und CARL) wurden von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH konzipiert und unter der Leitung der Assoziierten Danijela Pilic im Laborbauteam geplant und im Rahmen einer GU-Vergabe realisiert. „Architektur ist die Disziplin, die nicht nur unsere Umwelt gestaltet, sondern auch einen großen Beitrag zu herausragender Forschung leisten kann. Sie vermag somit unsere Zukunft in viel weitreichenderem Maße positiv zu beeinflussen als gemeinhin angenommen“, so Danijela Pilic.

Die vollständige Pressemitteilung zur Eröffnung finden Sie hier.

Fotos: Yohan Zerdoun