Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, Schmallenberg

Das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME ist ein führendes Europäisches Institut bei der Identifikation und Bewertung substanzbezogener Risiken für die Umwelt und besteht in Schmallenberg aus den fünf Abteilungen Ökologische Chemie, Ökotoxikologie, Bioakkumulation und Tiermetabolismus, Umwelt- und Lebensmittelanalytik sowie Umweltprobenbank und Elementanalytik. Ziel des 2015 ausgeschriebenen VOF-Verfahrens war die Sanierung der bestehenden Gebäude, die Erweiterung um einen Laborneubau sowie eine neue Institutsmitte. Das Verhandlungsverfahren konnten kister scheithauer gross architekten und stadtplaner (ksg) aus Köln/Leipzig/Berlin in Arbeitsgemeinschaft mit Meyer Architekten, Düsseldorf, für sich entscheiden. Der Labor Großbau wird Juni 2023 feierlich eingeweiht.

Projektdaten:

Bauherr:
Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME, Schmallenberg

ARGE:
Meyer Architekten, Düsseldorf

Wettbewerbsverfahren:
VOF-Verfahren 2016, 1. Platz

Entwurfsleitender Gesellschafter:
Prof. Johannes Kister

Projektteam:
Peter Kersting, Projektleitung
Dorothee Heidrich, Innenarchitektur
Eric Mertens, Geschäftsführer

Fotos:
Linus Reich

Der Entwurf von ksg und Meyer sieht für die neue Institutsmitte auf dem zentralen Baufeld zwischen den Bestandsgebäuden eine neue signifikante Treppen- und Rampenanlage mit Vordach vor, welche den ursprünglichen Eingangsbereich aufwertet. Von hier erschließt sich das Innere der neuen Institutsmitte mit Seminarräumen, Kantine und Bibliothek im Erdgeschoss. Der Neubau wird zum Bindeglied zwischen Alt und Neu und vernetzt die Gebäude auf kurzem Weg. Auf dem Hauptbaufeld im Norden des Institutsgeländes werden die Arbeitsbereiche der drei Abteilungen Ökologische Chemie, Bioakkumulation & Tiermetabolismus und Ökotoxikologie in einen Laborneubau gefasst. Es entsteht ein zusammenhängendes Gebäude, das sich durch eine differenzierte Baukörper-, Fassaden- und Höhenstaffelung harmonisch in die kleinteilig-gewachsene Gebäudestruktur des Bestandes einfügt. Modulare Strukturen erlauben, auf sich später ändernden Anforderungen an Raumflächen oder Technik flexibel reagieren zu können. Eine Typisierung von Bauteilen sorgt dabei für Wirtschaftlichkeit beim Bauen.

Grundsätzliches Ziel war es, auf den Einsatz von Dämmstoffen zu verzichten. Ökologisch und nachhaltig dämmen geputzte Wärmedämmziegel die Außenhaut. Die Wandkonstruktion bleibt so zugunsten eines guten Innenraumklimas dampfdiffusionsoffen. Weiß in Weiß, so sollen sich die Neubauten harmonisch in den Bestand einfügen. Die dunklen Fensterbänder bauen einen spannungsvollen Kontrast zu dem hellen Baukörper auf und erlauben auch im Inneren höchstmögliche Flexibilität in der Grundrissgestaltung.