In Wuppertal wird die ehemalige Bundesbahndirektion bis zum Frühjahr 2025 für eine vielfältige Nutzung durch die Stadt und die Universität Wuppertal transformiert. Der denkmalgeschützte Bestand wird sensibel saniert und für die moderne Nutzung erweitert.
Projektdaten
Transformation der ehemaligen Bundesbahndirektion, Wuppertal
Bauherr: Clees Gewerbeimmobilien
Architektur: kister scheithauer gross architekten
Team: Dorothee Heidrich (Projektleitung Innenarchitekturt)
Lutz Löllmann, Michel Lehmkuhl, Antonia Barkhoff, Atem Morfaw, Tim Schell, Trang Thu Dao, Peter Kersting (ehem. Projektleitung)
entwurfsverantwortlicher Gesellschafter: Prof. Johannes Kister
Fertigstellung: geplant 04/2025
Fotos: Linus Reich
Denkmalgeschützter Bestand
Die historische Eisenbahndirektion wurde zwischen 1871 und 1875 als dreigeschossige Anlage im Stil der Neorenaissance errichtet und erhielt eine Erweiterung Anfang des 20. Jahrhunderts. Unmittelbar am Wuppertaler Hauptbahnhof gelegen, flankiert die Ostseite des Bauwerkes den Bahnhofsvorplatz mit dem monumentalen Risalit.
Neue Nutzung
Seit Juni 2023 erfolgt die Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Bestands. Maßnahmen sind unter anderem die Flächengewinnung durch eine Aufstockung und die teilweise Überbauung der Innenhöfe sowie die behutsame Umgestaltung für flächendeckende Barrierefreiheit. In Zukunft werden hier die Stadt Wuppertal mit einem modernen Servicezentrum, das Jobcenter sowie die Universität Wuppertal einziehen.
Maßnahmen der Transformation
Im Zuge der Sanierung werden die Innenräume unter Wahrung der Substanz neu organisiert und an die neue Nutzung angepasst. Dabei werden die historische Qualitäten, wie die hohen Decken, die langen Flure mit Kreuzgewölbedecken sowie die reich ornamentierten Treppenhäuser aufgewertet. Die farbige Gestaltung der Treppen wird dabei an den ursprünglichen Zustand angenähert.
Während der Entkernung wurden Ziegelwände von ihrem Putz befreit. Sie verliehen dem Innenraum in diesem rohen Zustand eine besondere Atmosphäre. An manchen Stellen werden diese auch nach der Sanierung sichtbar bleiben und so die neuen und historischen Materialien in Verbindung setzen.
Das Projekt steht exemplarisch für eine behutsame Transformation, die im Kontext einer geforderten Wirtschaftlichkeit und in Abstimmung mit der Denkmalpflege eine neue Nutzung ermöglicht.