WISO, Köln

An der Universitätsstraße schließt ein fünfgeschossiger Anbau an das denkmalgeschützte Riphahn-Gebäude der WiSo – Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an.

Als innerstädtische Campusuniversität im Westen Kölns ist die Hochschule eingebettet in ein gewachsenes und dichtes städtebauliches Umfeld. Südlich des Planungsgebiets liegt das Hauptgebäude der Universität. Westlich wird das Grundstück von der stark befahrenen Universitätsstraße begrenzt. Auf der Ostseite befindet sich das eingeschossige, denkmalgeschützte Riphahn-Gebäude der WiSo-Fakultät. Im Norden grenzt das Hochhaus, ebenfalls von Wilhelm Riphahn, an, eines der ersten Erweiterungsbauten der Universität zwischen 1956 und 1960.

Ziel des VOF-Verfahrens war es, eine angemessene denkmalpflegerische Lösung für Fassade und Grundrisse zu erhalten, die auf umfangreichen Voruntersuchungen für Form und Lage des Gebäudes beruht.

Der Entwurf von ksg setzt dabei auf drei Schwerpunkte bei der Weiterentwicklung der Studie. Erstens: die architektonische Ausformung des Erdgeschosses und der Fuge zwischen Alt- und Neubau. Zweitens: die Ausbildung einer Silhouette bzw. Reliefierung der Kubatur. Drittens: die Materialisierung des Neubaus in Bezug auf den Riphahn-Bau.

Die Gestaltung der Fuge zwischen Alt- und Neubau ist von großer räumlicher Bedeutung. Nach den Plänen von ksg entsteht eine freie Durchblickzone entlang des Altbaus, nur unterbrochen von gläsernen Verbindungen. Im Zusammenspiel mit verglasten Loggien entstehen wettergeschützte Bereiche, die als Pausenflächen für die Seminarräume dienen.

In der Erdgeschosszone bleiben die Durchblicke auf den Altbau bestehen. Ein zweiter „Haupteingang“ nimmt aus der Richtung des Albertus-Magnus-Platzes den Publikumsstrom auf und ist dem bestehenden Haupteingang dialektisch entgegengesetzt.

Die Rhythmisierung der Fassade nimmt Bezug auf den Altbau von Riphahn sowie dessen Typologie der Addition. Die Materialität ist zweigeteilt. Im Erdgeschoss eine Verkleidung aus Betonfertigteilen, die sowohl robust ist als auch die konstruktive Aufständerung materialmäßig begleitet und homogen erscheinen lässt. Die aufgehenden Geschosse werden als Referenz dem Riphahn-Gebäude gegenüber mit bräunlich-lehmfarbenen Ziegel verkleidet.

Prof. Johannes Kister erläutert: „Eine ruhige vertikale Struktur lässt das Gebäude so selbstverständlich wie möglich wirken, es steht in Bezug zu dem Riphahn-Bau und will durch Reduktion und Bescheidenheit den Bestand nicht übertrumpfen.“