U Wiener Platz, Köln

Eine U-Bahn fährt in einem unterirdischen Raum. Das Wesen dieses Raumes ist es, nur von innen wahrgenommen zu werden.

Projektdaten:

Bauherr: Stadt Köln

Baujahr: 1997

Fotos: Martin Classen

In allen architektonischen Elementen ist die nach innen gestülpte Tektonik eines Tunnels oder Bergwerkes die thematische Leitidee. Gemeint sind damit die sichtbaren Stahlbetonrippen, die sich aus dem modellierten Wandquerschnitt ablösen, um den Tunnelbau rhythmisch zu gliedern, die kreisrunden Oberlichter, die flächenbündig in der Platzoberfläche liegen und dem Sonnenlicht gestatten, bis auf den Bahn-steig einzufallen. Die Stützen der Verteilerebene besitzen ein doppeltes Kapitel zur Decke und zum Boden, oder spreizen als V-Stützen eine horizontale Spalte auf.  Die Wandflächen sind gekurvt, scheinen wie aus einer verborgenen monolithischen Masse herausgeschliffen und geben Einschlüsse frei. Besonderes Augenmerk galt der Beleuchtung und der Tatsache, dass im wesentlichen indirekte Lichtquellen dem ausgehöhlten Raum eine plastische Dimension geben. Die unterirdische Welt ist farbig durch die Wandflächen, nicht die Einbauten. Diese sind, soweit sie Stahlelemente darstellen, schwarz. Die Grundfarbe ist ein „creme“, das im Licht weiche Konturen zeichnet, Wand und Decke verbinden sich.

Das räumliche Erlebnis beginnt an den Übergängen zwischen Innen- und Aussenraum. Jeder dieser Orte ist entsprechend seiner topographi-schen Situation gestaltet – als Röhre, die einen Treppenraum wie eine Bohrung umgibt, als gekrümmte Wandscheiben, die ein Strom geschliffen hat.