Haltestelle
Severinstraße,
Köln
Die Nord-Süd-Stadtbahn Köln bringt nicht nur eine Verbesserung für Kölns innerstädtischen Verkehrsfluss, sondern sie bietet auch neue Architektur. Um jeder Station ein unverwechselbares Aussehen zu geben, wurden die Planungen der Haltestellenbauwerke an unterschiedliche Architekten vergeben. Die im Dezember 2015 eröffnete Severinstraße realisierten kister scheithauer gross architekten.
Projektdaten:
Bauherr: Kölner Verkehrs-Betriebe AG, Köln
Wer hier in die Nord-Süd-Stadtbahn einsteigen möchte, kann auf einer der längsten Rolltreppen der Stadt hinab zum Bahnsteig fahren – vorbei an Wandmustern und -durchbrüchen in Form riesiger Waben. Unten angekommen, sorgen ebenfalls wabenartige Lichtflächen in der Decke und schräg stehende Stützpfeiler für ein außergewöhnliches Ambiente. Wie die Haltestelle Heumarkt verknüpft auch die Haltestelle Severinstraße bereits vorhandene Linien der Ost-West-Richtung mit der neuen Nord-Süd-Stadtbahn. Diese unterfährt in 20 Metern Tiefe nahezu rechtwinklig die bestehende oberirdische Stadtbahnhaltestelle. Die Züge der Nord-Süd-Stadtbahn halten an einem Mittelbahnsteig, der als Vollausbruch auf ganzer Länge zwischen den beiden Tunnelröhren hergestellt wurde, so dass der gesamte Raum zwischen den gegenüberliegenden Bahnsteigkanten offen ist. Über dem Bahnsteig wölbt sich eine Decke, deren Lichtflächen mit ihrer Wabenform das Muster aufnehmen, das auch die Wandornamentik dieser Haltstelle bestimmt. „Die Elemente der neuen Gestaltung erfahren hier historische Bezüge, denkt man an die aufwändige Deckenarchitektur der Anfänge der U-Bahn-Gestaltung in Paris oder Moskau“, erläutert Gesellschafter Johannes Kister. Die Kassettierung als Decken- und Wandgestaltung schafft eine gestalterische Rhythmisierung und gleichzeitig eine Integration technischer Systeme in die Decken- bzw. Wandfelder. Die Farbabstimmung der bläulich-grauen Betonelemente, der gleichfarbig beschichteten Estrichböden und kontrastierend hierzu, die Edelstahleinbauten und Deckenfelder, bestimmen den intensiven und charaktervollen Raumeindruck. Wesentlich unterstützt wird dieser durch die Besonderheit der großen Raumvolumina, der langgeführten Rolltreppen am Nordeingang.