Center for Next
Generation Processes
and Products (NGP²),
RWTH Aachen

Das Forschungsgebäude „Center for Next Generation Processes and Products“ (NGP²) ist Teil des Campus Melaten, den der BLB NRW für die RWTH Aachen umgestaltet und erweitert hat. Mit dem NGP² entstand ein Kompetenzzentrum für Verfahrenstechnik, das die Expertisen von fünf Lehrstühlen der Aachener Verfahrenstechnik und einer Forschungsgruppe auf 16.500 m² bündelt. Die technische Optik, welche durch die metallene, changierende Oberfläche erzielt wird, spielt bewusst mit dem Bild einer ‚Karosserie‘ für funktionale Apparate.

Projektdaten:

Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW)
Beauftragung nach VOF-Verfahren 2010

Forschungsgebäude stehen in dem Ruf, zweckorientierte Funktionsgebäude zu sein, deren architektonische Erscheinung von zweitrangiger Bedeutung ist. Dass dies nicht so sein muss, zeigt der Neubau des NGP² in Aachen. Er ist Teil der Campuserweiterung „Melaten“, welche der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) für die RWTH Aachen realisiert. Der Entwurf von kister scheithauer gross (ksg) zusammen mit Krawinkel Ingenieure – als Projektgesellschaft NGP² – ging 2010 als Sieger eines VOF-Verfahrens hervor. „Das gebogene Grundstück und die rechtwinklige Funktionalität eines Labors stehen im Widerspruch, aus dessen Auflösung der Entwurf erwächst. Zwei Einschnitte ermöglichen eine Krümmung, die sowohl dem städtebaulichen Masterplan als auch der funktionalen Logik und konstruktiven Machbarkeit gerecht wird. Die beiden zentralen Höfe, verstanden als Eingangs- und Anlieferungshof, gliedern den Baukörper in verkettete Bauvolumen“, erläutert Prof. Johannes Kister die Entwurfsidee.

 

Das Gebäude ist auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten – so waren Vertreter der Lehrstühle von Beginn an maßgeblich in die Konzeptionierung involviert. Auf rund 11.000 m² Mietfläche entstanden die besten Bedingungen für die Forschung. Neben Büroflächen stehen Räume für Tagungen, Lehrveranstaltungen, Seminare, Laboratorien, Werkstätten und – als Herzstück des Gebäudes – eine dreigeschossige Bioraffinerie zur Verfügung. Auf Grundlage eines 1,25 Meter-Rasters im Büro- und eines 7,50 Meter-Rasters im Laborbereich sind sämtliche Raumgrößen flexibel darstellbar und mit den entsprechenden Anforderungen bzw. geplanten Expandierungen in Korrespondenz mit der Fassade wandelbar. Die Außenwandbekleidung erfolgt mit nicht sichtbar befestigten Metallelementen, welche durch ihre reflektierende Oberflächenbeschaffenheit zum einen die Umgebung widerspiegeln und zum anderen durch die unterschiedlichen Farbchangierungen die inneren Prozesse der unterschiedlichen Fachbereiche nach außen abstrahieren.