Max-Planck-Institut
für ethnologische
Forschung 2. BA, Halle

Das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung ist bereits seit 1999 in Halle ansässig und eines der international führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der Ethnologie (Sozialanthropologie). Nachdem kister scheithauer gross architekten bereits den 1. Bauabschnitt des Um- und Neubaus des Institutsgebäudes realisieren konnten, wurden die Architekten 2013 für den 4-geschossigen Erweiterungsbau mit Verbindungsbrücke zum Bestandsgebäude beauftragt.

Projektdaten:

Bauherr: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., München
Direktbeauftragung

Die Gestaltung des Erweiterungsbaus greift die Gestaltung des Altbaus und des 1. Bauabschnitts in Teilen auf, interpretiert diese aber für sich neu. So soll der Erweiterungsbau am Ende deutlich geschlossener wirken als der transparente 1.BA und sich vielmehr nach innen öffnen. Gestalterisches Grundmotiv für die Fassade ist das Bild der frühen Schriftzeichen. Dieses Bild wurde in seine Grundstrukturen aufgelöst und in schräg stehende Platten übersetzt, die in gleichmäßigem Rhythmus mit den Fensterflächen kommunizieren. Die einzelnen Plattenstreifen sind in ‚Zeilen‘ angeordnet, so dass die Geschossigkeit der drei Ebenen gut erkennbar ist. Die Platten sollen aus dunkel gefärbten Glasfaserbetonelementen hergestellt werden, so dass der Erweiterungsbau in seiner Farbigkeit mit dem 1. BA korrespondiert. „Der zweite Bauabschnitt ist ein schön proportionierter Baukörper mit einer Fassade, die sich scheinbar auffaltet und ein lebendiges Schattenspiel erzeugen wird“, erläutert Prof. Johannes Kister den Entwurf.

Im Inneren gruppieren sich auf drei Ebenen Büroräume um einen kleinen Luftraum. Dieser Luftraum mit angrenzenden Nebenräumen und der zentralen Treppe ist die kommunikative Mitte des Erweiterungsbaus und gleichzeitig Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter. Im 1. Obergeschoss ist der Seminarraum angeordnet. Dieser nimmt die gesamte Südseite des Gebäudes ein. In den Pausen können die Besucher die Dachterrasse auf der Tiefgarage sowie den Lichthof als Pausenbereich nutzen.