Universität, Greifswald

Der Gebäudekomplex Soldmannstraße in Greifswald, welcher bisher als Kinderklinik genutzt wurde, bildet ein in sich geschlossenes, als Denkmalbereich eingestuftes Ensemble. Verantwortlich für das gesamte Bauprojekt ist der Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau des Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V), der die Gebäude zur Nachnutzung für das Institut für Botanik und Landschaftsökologie und das Institut für Zoologie der Universität Greifswald herrichtet.

Projektdaten:
VOF-Verfahren 2012, 1. Platz

Bauherr: Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau des Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V)
Nutzer: Universität Greifswald

Die für die Institute erforderlichen Laborflächen konnten kister scheithauer gross architekten und stadtplaner (ksg) – nach einem vorgeschalteten VOF-Verfahren im Jahr 2012 – in einem Neubau realisieren. Auf rund 1.081 m² Hauptnutzfläche entstanden hier für die Universität Labor- und Praktikumsräume, Chemikalienlager und Klimakammern. Der Entwurf von ksg wird vom Campusgedanken getragen. An der städtebaulich prägnanten Stelle Ecke Soldmannstraße/Loitzer Straße erhält die Universität durch den Laborneubau eine neue Adresse. Das neue Gebäude schließt den Campus und rundet als Eckbaustein das Quartier ab. Die L-Form des Gebäudes reagiert nach innen und schafft qualitätsvolle Außenräume. Die Erschließung ist so angeordnet, dass sich unmittelbare Bezüge zu den benachbarten Hochschulbauten ergeben. „Der Vorplatz dient als Vermittler für den gesamten Campus“, so Johannes Kister.

Den hochtechnischen Laborfunktionen entsprechend ist die Architektur des Gebäudes einer stringenten, auf wenigen Elementen und Farben basierenden Architektursprache verpflichtet. „Die äußere Erscheinung entwickelt sich aus der inneren Funktion. Unterschiedliche Nutzungen bilden sich in Form von differenzierten Fenstertypen ab. Flure und Treppenhäuser werden über großzügige Pfosten-Riegel-Konstruktionen belichtet, so entsteht Aufenthaltsqualität im Inneren für informelle Begegnungen und Kommunikation, nach außen hin wird der Alltag der Hochschule lebendig“, erläutert Johannes Kister die Fassade des neuen Gebäudes. Diese besteht aus einer Kombination von vorgehängten mineralischen Putzträgerplatten mit einem geschliffenen Oberputz und vorgehängten Metallpaneelen. Die Metallpaneele markieren dabei die Zugänge und die Gemeinschaftsbereiche des Gebäudes.