Laurenz Carré, Köln

Der Entwurf für ein Geschäftshaus im Herzen der Stadt Köln, direkt gegenüber dem Dom, greift Stilelemente der frühen Jahre des 20. Jahrhunderts auf und kombiniert sie mit einer zeitgenössischen Formensprache. Zum Bauen an einem derart prominenten Ort der Stadt sagt Prof. Johannes Kister, Gesellschafter von ksg und Architekt des Entwurfs sagt dazu: „Im Reigen der Bauten um den Kölner Dom sollte sich jedes Gebäude wie ein Instrument in einem Orchester verhalten: nicht heraustreten, aber seinen Beitrag zur Harmonie leisten.“ Der Entwurf erreicht das durch seine Proportionen, Formensprache und ein ausgewogenes Verhältnis der Materialien Stein und Glas.

Projektdaten
1. Preis im Realisierungswettbewerb

Bauherr: GERCHGROUP
Entwurfsverfasser: Johannes Kister
Projektleiterinnen: Jana Wenz, Sandra Hortz

Der neue Nachbar des Kölner Doms

Farbigkeit und Eleganz

Eine Fassade aus grünem Sandstein, Profile in Messing- und Bronzetönen und Fenster, die gerundet um die Gebäudeecke führen: Hier entsteht ein elegantes, zurückhaltendes, aber durch seine Plastizität ebenso unverwechselbares Stadthaus. Die grundsätzlich flächige Fassade erhält mit Ausschnitten eine plastische Modulation, die an den Faltenwurf schwerer Vorhänge denken lassen. Der Baukörper wird durch die Dreidimensionalität seiner Fassade und ihrer Schattenwirkung gegliedert. Sie verleiht ihm eine Maßstäblichkeit, die trotz seiner breiteren Abwicklung an die vertikalen Proportionen der Nachbarbauten anknüpft. Über dem vorspringenden Dachgesims, das den gerundeten Ecken folgt, wird das Dach bis zum Staffelgeschoss mit grauem Zinkblech eingedeckt. Auf diese Weise verbindet sich das Staffelgeschoss mit dem unteren Baukörper und es entsteht ein Gesamtbaukörper.

 

Quartier und Körnigkeit

Die für das Gebäude „Am Hof“ entwickelte Formensprache wird auch südlich entlang der Straße „Unter Goldschmied“ weitergeführt. Hier wird das Thema der gerundeten Ecke am Übergang zum Bürogebäude nochmals eingesetzt, um in der Abwicklung der Fassaden „Unter Goldschmied“, diese als eigenständiges Volumen zu identifizieren. Das Hotel, dessen Eingang zur „Große Budengasse“ liegt und das den Block komplettiert, wird als ein Gebäude verstanden, das mit eigenem Gestaltungsanspruch in den Stadtraum tritt. Durch die Gebäudehöhen, die nur im Erdgeschoss an das Nachbargebäude angepasst sind, entwickelt sich ein deutlich abgesetztes Volumen, was den Übergang zum Senatshotel gegenüber bewältigen wird. Materialität und Farbigkeit der Fassaden werden dazu genutzt, zwischen den beiden Gebäuden eine gewisse Quartiersidentität zu schaffen.  Ziel ist es städtebaulich zwei eigenständige Gebäude zu entwickeln, die optisch miteinander in Verbindung stehen und die Körnigkeit der Umgebung spiegeln.