WinWin,
Düsseldorf

„Win Win“, so benannt sind zwei 19-geschossige Hochhäuser an der Speditionstraße, die ergänzt von einem  „Lofthaus“ mit sechs Geschossen,  im Düsseldorfer Medienhafen die erste Wohnnutzung repräsentieren. Das Turmpaar, das zum Wasserbecken einen öffentlichen Platz mit einem „Tapis“ aus farbigen Betonplatten zwischen sich aufspannt, tritt mit Turmspitzen, die von einer grün patinierten Metallfassade umschlossen sind, aus der prominenten Hafensilhouette hervor. Die auf dem Dach eingerichteten Gärten stehen den Bewohnern zur Nutzung zur Verfügung, bieten einen weiten Blick über den Rhein und die Stadt und gleichen aus, was der nächtliche Betrieb des Hafenkraftwerks an Schallprävention vorgibt: Ab 22 Uhr schließen sich die Fenster automatisch. Dennoch ist direkte Belüftung mit einer Prallscheibenkonstruktion möglich. Da die Rahmenbedingungen Balkone obsolet machen, öffnet bei Tag eine doppeltürige Loggia den Wohnraum.

Projektdaten
Direktauftrag

Auftraggeber: Frankonia Eurobau AG

Fotos: Linus Reich

Entwurfsverfasser Johannes Kister erläutert das Konzept: „Die Gestalt der beiden Wohnhochhäuser stellt sich außerhalb aktueller Trends. Das hat Gründe, die mit den Randbedingungen der Immissionsprävention zu tun haben. Ab 22 Uhr schließen sich die Fenster automatisch und direkte Belüftung ist nur mit einer Prallscheibenkonstruktion möglich. Das hat Balkone für die Wohnungen unmöglich gemacht. Aus diesen Randbedingungen ist ein Hochhaus mit einem ausgeklügelten französischen Fenster entstanden, das bis auf 30 cm auf den Boden führt. Eine doppeltürige Loggia öffnet sich bei Tag. Als Ausgleich ist die Turmspitze – anstatt Technikflächen – als eine grüne Dachterrasse für alle Bewohner entwickelt; im Sinne eines offenen Gemeinschaftsgarten in Korrespondenz zu den Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss mit Empfang, Fitness und Cafelounge. Diese Funktionalität hat in der Gestaltung ein Echo gefunden – mit der grünlich patinierten Metallfassade an den Turmspitzen, die den Dachgarten mit Verglasungen (aber offenem Dach) umschließen. Eine tektonisch gegliederte Fassade, aus drei Ziegeln unterschiedlich schattierter Ziegelfarben gestaltet, bildet einen ruhigen Schaft, der auf einem anthrazitfarbenen Sockelgeschoss ruht. Ein Turmpaar, das wie zwei Campanile wirkt und einen Platz zum Wasserbecken zwischen sich aufspannt. Die Platzmitte ist mit einem „Tapis“ aus farbigen Betonplatten belegt, die aus den oberen Geschossen einen Blickfang bieten. Zwei Hochhäuser – so anders im Düsseldorfer Hafen – nicht aus Glas und Granit, sondern aus warmtonigen Ziegelstrukturen, die das vertikale Volumen in den präzisen Fassaden selbstverständlich im Stadtraum verorten.“