Auf dem Baufeld B.6 der Stadterweiterung Kronsberg Süd in Hannover ist ksg mit dem Vorschlag für ein Wohnhaus auf unregelmäßigem Grundriss mit einem ersten Preis ausgezeichnet worden.

Der Zugang zum Haus erfolgt über einen offenen Durchgang zum Innenhof und von dort aus über Aufzug und Treppe zu den Wohnungen. Diese Form der Erschließung schafft eine Erfahrung, die wir überwiegend aus mediterranen Ländern kennen, wo der öffentliche Raum bis in den Innenhof fließt und auch ein Laubengang noch Außen- und vor allem Kommunikationsraum darstellt. Da das ganze Haus über diesen Innenhof erschlossen wird, wird er zur Identitätsadresse. Zum Innenhof ist auch eine Reihe von Küchen orientiert, was einen belebten, aber auch sozial kontrollierten Raum entstehen lässt, in dem Gemeinschaft ganz selbstverständlich ihren Platz findet. Mit ehrhöhten Pflanzbeeten, Spielflächen und schattenspendenden Bäumen wird der Innenhof zur Erweiterung der Wohnfläche.

Nach außen wird das Gebäude als monolithisches Volumen und Stadtbaustein im „Strom“ der Stadträume definiert. Um diese besondere Gravitation zu erzeugen, bedarf es einer inneren Ordnung, die über die Fassaden hinausgeht. Die Geometrie des Blocks stellt ein Skelett dar, das eigene Räume definiert. Diese machen sich unabhängig von dem Polygon der Außenhülle.

Das Konzept besteht darin, die innere Geometrie an den Fassaden zu brechen und eine für jede Seite konkrete Fassade zu generieren. Es entsteht also nicht ein gleiches umlaufendes Fassadenband, sondern eine konkrete, vom Inneren geometrisch abgeleitete Plastizität, die dem Stadtbaustein eine unverwechselbare und von jeder Seite besondere Identität verleiht.

Ein einheitlicher venezianischer roter Ziegel mit Salzbrand im Dünnformat mit rötlichen Fugen bringt eine spannungsvolle und auf das Wesentliche reduzierte Plastizität zur Wirkung.

Südlich des Gebäudes gliedert sich ein kleiner Stadtplatz mit Sitzgelegenheiten und einer zentralen Baumpflanzung an.