Händelhaus-Karree,
Halle/Saale

Ausgangssituation war ein aufgebrochenes Altstadtquartier, das in seiner typischen, dichten und dennoch lockeren Struktur mit Innenhöfen und Durchwegungen wieder zu vervollständigen war. Das Händelhaus-Karree präsentiert sich als Bauensemble von vier Quadranten, die mit Pultdachhäusern am Blockrand und kubischen Baukörpern im Inneren einen maßstäblichen Übergang zur Umgebung schaffen. Jeder dieser Quadranten wird als selbständiges Gebäude aufgefasst.

Projektdaten:

Bauherr: Frankonia Eurobau AG
1. Preis Realisierungswettbewerb
Auszeichnungen
Anerkennung Deutscher Städtebaupreis 2004
1. Preis DIFA-Award „Quartiere im städtischen Kontext“ 2002

Die geschlossene Blockbebauung wird durch Nahtstellen mit Durchgängen zum Innenbereich akzentuiert. Die Gebäudeblöcke sind rhythmisch gegliedert und setzen die barocke Blocktypologie der zusammengesetzten Hauseinheiten mit Innenhof fort. Die kreuzförmige Durchwegung des Blockes nimmt die Fußgängerbewegung sowohl aus der neuen Händelgalerie als auch aus Richtung Universität zum Domplatz auf. Das Karree ist gegliedert in öffentliche und halböffentliche Innenbereiche, die nach Bedarf an den Durchgängen durch Tore abgeschlossen werden können. Die Zugänglichkeit zu den Gebäuden ist von der Straße vorgesehen, womöglich auch mit einem zweiten Eingang vom Innenbereich aus.

Der gestufte und bepflanzte Händel-Garten bildet den Kern des Händelhaus- Karrees, um den herum sich der Kammermusiksaal, der Serenadenhof, die Musikbibliothek der Martin-Luther-Universität und ein Restaurant gruppieren. Der Innenbereich des Händelhaus-Karrees bildet auch für die mit Läden besetzte Händel-Galerie einen attraktiven kulturellen und geselligen Abschluss. Das Händelhaus-Karree thematisiert das für die Innenstadt von Halle charakteristische Bild des innerstädtischen Baublockes mit geschlossener Blockrandbebauung und begrünten Innenhöfen mit blockhaften Einbauten. Das im Grunde rationale Konzept führt zu einer räumlich differenzierten Struktur. Trotz der maßvollen Geschoßhöhen entsteht eine urbane Dichte, die in dem räumlichen Reichtum eine moderne Interpretation der historischen Stadt mit ihrem gewachsenen Gefüge darstellt.