Parkhaus Campus
Melaten Süd, Aachen

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) realisierte für die RWTH Aachen im Nordwesten der Stadt Aachen in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum die Campuserweiterung Melaten. Für die umliegenden Büro- und Laborgebäude konnte nun das Parkhaus Campus Melaten Süd fertig gestellt werden.

Projektdaten:

Bauherr: BLB NRW, NL Aachen
BGF: 21.500 m²
Leistungszeit: 2011 – 2014

Das 21.000 m² große Parkhaus mit 15 Splitleveletagen ist im Inneren typologisch von einer sich spiralförmig nach oben schraubenden Erschließungsstraße geprägt und bietet 810 Stellplätze, die sich hinter einer Fassade aus luftdurchlässigen, hochreflektierend beschichteten Stahlgittermatten in jeweils zwei Lagen befinden. Diese überziehen das Volumen wie eine Membran. Auf den rückwärtigen Gittermatten sind während des Lackierens jeweils 10 cm breite Linien ausgespart, welche das Licht nicht reflektieren. Diese Linien ergeben in der Gesamtheit der Fassade ein an Reifenprofile erinnerndes Muster, das von unten nach oben an Dichte abnimmt.

„Je nach Sonnenstand und Standpunkt des Betrachters wirkt diese Lichthaut durchsichtig, unscharf oder geschlossen. Es erinnert an die Bewegungsunschärfe, mit der man die Umgebung je nach Blickwinkel aus dem fahrenden Auto wahrnimmt“, erläutert Architekt Johannes Kister.

Neben der Fassade fällt auch die Signaletik ins Auge: Wie im Straßenverkehr bunte Schilder und Lichter der Orientierung dienen, ist das Innere des Parkhauses durch ein System aus kräftigen Signalfarben geordnet. Dafür wurde jeder der fünfzehn Etagen ein eigener Farbton aus dem RAL-Spektrum zu gewiesen und sowohl die einzelnen Parkplätze durch große Farbfelder am Boden als auch die Etagenbezeichnungen an den Wänden und die Türen in den Sichtbetontreppenhäuser entsprechend farbig angelegt.

„Vor allem nachts, wenn auch die farbigen Lichter im Straßenverkehr eine besondere Bedeutung bekommen, reflektieren die farbigen Parkfelder das Kunstlicht in ihrer jeweiligen Farbe an die weißen Decken. Die Fassade, welche bei Tag fast massiv wirkt, erscheint nachts gänzlich transparent und die einzelnen Elemente der Konstruktion des Gebäudes aus Decken und Stützen werden sichtbar“, so Oberbauleiter Gabriel Mörsch von kister scheithauer gross.

Die Fotos (Fotograf: Yohan Zerdoun) zeigen das Parkhaus mit und ohne Fassade.