Geschäftshaus Tegernseer
Landstraße, München

Wo sich in Münchens Stadtteil Obergiesing die Icho- mit der Tegernseer Landstraße kreuzt, befand sich ein altes Hertie-Kaufhaus aus den Nachkriegsjahren. An dieser Stelle – sozusagen an der Schnittstelle zwischen der kleinteiligen, pittoresken Bebauung der Feldmüllersiedlung und dem urbanen Bereich am Tegernseer Platz -steht nun das neue Geschäftshaus „Tegernseer Landstraße 64“ von kister scheithauer gross.

Projektdaten:

Bauherr: Projektentwicklung Tegernseer Landstraße in München GmbH;
Eine Projektgesellschaft aus Development Partner, Düsseldorf, und Bucher PropertiesGmbH, München
1. Preis Wettbewerbsverfahren 2010

„Kernthema des Entwurfes ist das Zusammentreffen dieser unterschiedlichen Maßstabsstrukturen“, erläutert Prof. Johannes Kister. Dies ist vor allem in der Übereck-Perspektive ist dies sichtbar. Die Bauflucht der Tegernseer Landstraße wird fortgeführt und am Eckpunkt Ichostraße mit einem Geschoss überhöht. Die turmhafte Ausprägung der Ecke geht in der Ichostraße in einen Duktus von Hausfassaden über. Die rhythmisierte Lochfassade fasst die Gesamtkomposition optisch zusammen. Das eigenständige Kompositionsprinzip von Offenem und Geschlossenem verleiht dem Bauwerk Präsenz, die rhythmische Verdichtung zur Gebäudeecke hin sorgt für einen plastischen Abschluss. In einem mit goldfarbenen Metallelementen verkleideten Anbau sind Gewerbe- und Lagerflächen untergebracht. Auf die Frage, warum Gold, sagt Johannes Kister: „Durch die besondere Materialität wollten wir die scheinbare Rückseite des gewerblichen Gebäudes – die oft zu kurz kommt – aufwerten. Zudem war es die Idee, den skulpturalen Charakter durch die an Bronze angelehnte Metallic-Optik zu betonen.“

Auf dem rund 2.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Tegernseer Landstraße entstand so ein Büro- und Geschäftshaus mit 3.630 Quadratmeter Einzelhandelsfläche im Untergeschoss, Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss sowie ca. 1.400 Quadratmeter Bürofläche in den Stockwerken zwei bis fünf. Besonders hervorzuheben ist, dass zugunsten von Verkaufsflächen keine Tiefgarage geplant, sondern das Parken in das 2. Obergeschoss verlegt wurde.