Das Labor- und Bürogebäude des Abwasserinstituts befindet sich am nördlichen Rand des Stadtteils Köln-Stammhein und bildet derzeit ein L-förmiges Ensemble aus zwei Baukörpern. Bei dem Neubau handelt es sich um das analytische Labor des Abwasserinstituts der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, welches das bestehende, stark sanierungsbedürftige Laborgebäude ersetzt.

Projektdaten:

Bauherr: Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR (StEB), Köln
1. Preis Realisierungswettbewerb, 2013

Auf dem ca. 2000 m² großen Grundstück erwarteten die StEB Köln im begrenzt offenen Realisierungswettbewerb (2013) die Errichtung eines „innovativen und zukunftsfähigen Laborgebäudes nach modernsten Gestaltungsgesichtspunkten“ und einer „qualitätvollen, gestalterisch anspruchsvollen Architektur“. Der 1. Preis ging an kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH (ksg). „Das Konzept von ksg basiert auf einem Solitär mit einer eigenständigen geometrischen Form. Der eingeschossige Baukörper mit dem runden Technikaufbau greift die Körperhaftigkeit der technischen Bauwerke auf und wird sowohl seiner Funktion als auch in seiner bildhaften Wirkung als markantes Technikgebäude gerecht“, erläutert Entwurfsverfasser Johannes Kister. So folgt der ca. 60 Meter lange und 35 Meter breite Neubau mit seiner dreieckigen Geometrie der Form des Baufeldes und nimmt dies fast gänzlich ein. Der Bau setzt sich aus einer Halle aus Stahlbeton-Fertigteilen mit Trapezblechdach, einem niedrigeren Bau aus Mauerwerk mit Stahlbetondecke und darauf (1.OG) einer Einhausung für die Lüftungstechnik in Stahlbauweise mit Sandwich elementwänden zusammen. Im dem hallenartigen, hohen Bauteil, das mehr als die Hälfte der Fläche darstellt, befindet sich das große Analyselabor mit modernen Laboreinrichtungen, Auswerteplätzen für ruhige Büroarbeiten und einem Pausenraum. Im niedrigeren, massiv gemauerten Bauteil sind Sanitär-, Umkleide- und Duschräume sowie zwei kleine Büros und der Technikbereich untergebracht. Der Zugang zum Gebäude erfolgt ebenerdig.

Das Gebäude wird außen von einer vorgelagerten, perforierten Aluminiumfassade umschlossen, welche an einer Stahlkonstruktion befestigt ist. Auch die Einhausung der Lüftungsanlage im 1.OG säumt eine vorgelagerte Aluminiumfassade. Diese gestanzte Metallfassade als Ebene vor der eigentlichen Gebäudehülle, bietet spannende Ein- und Ausblicke. „Der Entwurf besticht durch seine verblüffende Einfachheit und hohe Funktionalität gepaart mit großer räumlicher und gestalterischer Qualität“, so die damalige Begründung des Preisgerichts.